Tag 14
Rainy Days in Freiburg & Hello France
Waldkirch - Freiburg - Oppenheim ca. 60 Km
Nachdem wir einige Tage in Waldkirch geruht haben, geht es heute endlich wieder auf den Sattel.
Wir wollen es erneut Rollen lassen :-)
In altbekannter Manier stehen wir um 6.00 Uhr auf, rollen aber erst gegen 11.00 Uhr aus dem Haus.
Hach, es gibt immer so viel zu tun bei der Abreise! Der Weg ist diesmal ein bekannter. Von Waldkirch nach Freiburg, bin ich schon oft gefahren. Immer schön den Jakobsweg entlang - einfach nur traumhaft!!!
Vor lauter Aufregung über den erneuten Beginn unserer Reise, haben wir zu Hause kein Frühstück runterbekommen. Das soll jetzt in Freiburg nachgeholt werden. Darf ich das hier sagen, oder nicht? ... Okay, ich sage es ... wir gehen zum Döner. Was soll's, jetzt ist es raus. Ja, es ist mein erster Döner zum Frühstück. Ein bisschen freaky, ne?! Aber inzwischen ist es auch schon 12.30 Uhr, von daher gilt das dann noch als "Frühstück"? Und der Döner hier in Freiburg ist einfach legendär, von daher darf man sich das doch nicht durch die Lappen gehen lassen, oder?! Egal zu welcher Uhrzeit! Also runter damit. Kaum sitzen wir vor unseren dampfenden Yufka-Rollen, fängt es an in Strömen zu gießen. Bis nach Bad Krozingen geht das noch so. Ich blicke nach rechts zur besseren Hälfte und falle fast vom Fahrrad wegen seinem lustigen Regenponcho-Look. Ich will gerade ansetzen mit: "Du siehst so witzig aus in deinem Poncho", als er sich 2 Sekunden vorher bereits brüllend zu mir dreht, um mir zu sagen, wie komisch ich aussehe, in MEINEM Regen-Dress. Ja, wer sieht jetzt hier am beklopptesten aus? Wir sind uns nicht sicher. Was aber sicher ist, dass wir brüllen müssen wie die Tiere - minutenlang!
Ach ja, manchmal tut es einfach gut, die ganze Anspannung und Aufregung rauszulachen!
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Wir gönnen uns einen richtig guten Kaffee und auf einmal sind wir da: Wieder am Rhein, aber diesmal am alles entscheidenden Abschnitt, denn er bildet hier die Grenze zwischen Deutschland und Frankreich. Nun gibt es natürlich kein Halten mehr, schließlich ist es die erste Landesgrenze, die wir pedalierend überqueren. Es wird wild geklingelt, gejohlt und geklatscht. Ein Flixbus neben uns, kommt ein bisschen ins Schlingern, weil er gar nicht weiß, was mit uns los ist. Ausgerechnet der Flixbus, oh ne!
Naja, egal. Andere Story. Jetzt wird erstmal Frankreich unsicher gemacht!
Aufgedreht, wie wir sind, läuft es jetzt natürlich mega gut, bis sich dann doch gegen 19.30 Uhr die Müdigkeit von der schlechten vorherigen Nacht meldet und die Knochen von den vielen Bergen und dem Non-Stop Gegenwind jaulen. Dummerweise zeigt das Navi noch 18 km zum nächsten Campingplatz an.
Nein! Das ist heute nicht mehr drin!!!
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Jetzt heißt es mal wieder zu improvisieren: Wie durch den tiefsten Dschungel kämpfen wir uns an einer versteckten Stelle durch das hohe Gras und gehen voll auf Wildcampen.
Erledigt fallen wir mitten im nowhere und out of everything in einen 13-stündigen Schlaf.
Zusammen mit einer stickigen Hitze und allerhand Tierchen an Bord, werde ich zerknittert wach.
Irgendwie hatte ich mir das Wildcampen besser vorgestellt ...
Aber okay, ein Abenteuer war es in jedem Fall! Und vielleicht wird ja das nächste weniger heiß und tierfreundlich ... we will see!
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